In Zeiten, in denen Klimaschutz und nachhaltiges Bauen immer stärker in den Fokus rücken, gewinnt der mehrgeschossige Wohnbau aus Holz zunehmend an Bedeutung. Die nationalen Anforderungen der QNG-Zertifizierung und die europäischen Standards aus ESG und EU-Taxonomie setzen klare Richtlinien für die Baubranche. Dabei wird deutlich: Der Verzicht auf CO2-intensive Baustoffe wie Stahl, Beton und Ziegel ist nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich von enormer Bedeutung.
1. Weniger ist mehr: Verzicht auf CO2-intensive Baustoffe
Die nationalen QNG-Anforderungen und die europäischen Standards ESG und EU-Taxonomie legen einen klaren Fokus auf die Reduzierung von CO2-Emissionen im Baubereich. Hierbei spielt die Auswahl der Baustoffe eine entscheidende Rolle. Der Einsatz von Stahl, Beton und Ziegel ist mit hohen CO2-Emissionen verbunden, da deren Herstellung erhebliche Mengen an Energie und Ressourcen erfordert. Im Gegensatz dazu zeichnet sich Holz durch eine positive CO2-Bilanz aus. Während ein Kubikmeter Beton etwa 1 Tonne CO2 erzeugt, kann ein Kubikmeter Holz während des Wachstums im Wald etwa 1 Tonne CO2 aus der Atmosphäre binden.
2. Finanzierung im Einklang mit Nachhaltigkeitszielen
Finanzierungsinstitute und Banken spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung nachhaltiger Bauprojekte. Im Zuge der ESG-Richtlinien und der EU-Taxonomie sind sie angehalten, Gebäude zu finanzieren, die CO2 reduzieren und somit den ökologischen Fußabdruck minimieren. Die „Nachhaltigkeitsbilanz“ gewinnt dabei an Gewicht und beeinflusst Finanzierungsentscheidungen stärker als je zuvor. Der Einsatz von Holz als Hauptbaustoff ermöglicht es, diese Anforderungen zu erfüllen und nachhaltige Projekte zu fördern.
3. Cradle to Cradle: Holz als zukunftsfähiger Baustoff
Der mehrgeschossige Wohnbau aus Holz bietet nicht nur während des Baus, sondern auch über den gesamten Lebenszyklus hinweg ökologische Vorteile. Holz speichert CO2 während des Wachstums und entzieht es der Atmosphäre, während es im Gebäude verbaut ist. Dieser positive Effekt verlängert sich, je länger das Holz im Gebäude verbleibt. Zudem ermöglicht die natürliche Abbaubarkeit von Holz und ökologischen Dämmstoffen einen ressourcenschonenden Rückbau, der dem Prinzip „Cradle to Cradle“ entspricht.
Insgesamt zeigt sich, dass der mehrgeschossige Wohnbau aus Holz nicht nur den Anforderungen der QNG-Zertifizierung und der EU-Taxonomie gerecht wird, sondern auch im Einklang mit den Finanzierungszielen nachhaltiger Projekte steht. Durch die bewusste Auswahl von Baustoffen können wir nicht nur klimafreundliche Gebäude schaffen, sondern auch einen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten.