Brand- & Schallschutz im Holzhaus

Ratgeber zu Brand- und Schallschatz im Holzbau

Wer in einem Holzhaus (z. B. ein Einfamilienhaus aus Holz) wohnt, sollte sich schon beim Bau der Immobilie über Brandschutz informieren. Denn die Brandlast ist aufgrund des Holzes höher als bei anderen Bauarten. Zugleich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sein Haus effektiv vor einem Brand zu schützen. Das Gleiche gilt für den Schallschutz, der in einem Holzhaus von Anfang an mitgeplant werden sollte. Hier erfahren Sie, wie Sie dank Brandschottung und Schallschutz beim Hausbau auf Sicherheit und Ruhe setzen.

Wer in einem Holzhaus (z. B. ein Einfamilienhaus aus Holz) wohnt, sollte sich schon beim Bau der Immobilie über Brandschutz informieren. Denn die Brandlast ist aufgrund des Holzes höher als bei anderen Bauarten. Zugleich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sein Haus effektiv vor einem Brand zu schützen. Das Gleiche gilt für den Schallschutz, der in einem Holzhaus von Anfang an mitgeplant werden sollte. Hier erfahren Sie, wie Sie dank Brandschottung und Schallschutz beim Hausbau auf Sicherheit und Ruhe setzen.

Brandschutz im Haus

Brandschutz besteht aus allen Maßnahmen, die die Verbreitung von Feuer und Rauch verhindern. Schon bei der Planung einer Immobilie ist es wichtig, an Brandschottung zu denken. Gerade in Holzhäusern ist die Brandlast, also das Risiko für einen sich schnell ausbreitenden Brand, verbreitet.

Allerdings bietet Holz mehr Widerstand gegen Feuer als oft angenommen. Bei Temperaturen ab 200 °C zersetzt sich das Material langsam, wobei die oberflächlich entstehende Holzkohle die darunterliegende Holzschicht zunächst isoliert. Somit bleibt die Temperatur der inneren Schichten geringer und die Abbrandgeschwindigkeit ist reduziert. Achten Sie darauf, dass die gewählte Holzart in Brandversuchen eine geringe Abbrandgeschwindigkeit aufweist.

Die DIN 4102 macht Angaben zum Brandschutz und ist daher wichtig für die Planung und Ausführung von brandsicheren Gebäuden. Die folgenden Maßnahmen helfen laut der DIN-Norm dabei, ein passendes Brandschutzkonzept zu entwickeln:

  • Nutzung von nicht brennbaren Materialien
  • RauchschutzvorrichtungenBrandabschottung durch Unterteilung und Abschottung der Gebäudeteile
  • Sichere Kabelkanäle und Kabelschotts
  • Brandwände
  • Korrekte Verkleidung von Stützen und Trägern

Beispielsweise gehören dazu Maßnahmen wie die Nutzung von Stahl als nicht brennbarem Material, der Einbau zusätzlicher Wände oder Türen als Brandabschottung sowie die Nutzung von speziellen Brandwänden aus Beton oder Mauerwerk. Darüber hinaus sollte das fertige Haus gemäß der deutschen Brandschutzverordnung die nötigen Feuer- und Rauchmelder aufweisen. Hier gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Vorgaben.

Quelle: Deutsche Rockwool GmbH

Brandverhalten von Baustoffen

Bei der Wahl der Baumaterialien ist das jeweilige Brandverhalten zu berücksichtigen. Nicht brennbare Materialien wie Stein, Schaumglas, Stahl, Beton und Kies können auch in einem Holzhaus wichtige Elemente darstellen, um die Brandschottung zu unterstützen. Die Massivbauweise von Häusern bietet den Vorteil, dass die Materialien deutlich weniger brennbar sind.

Übrigens: Erfahren Sie mehr zu den Vor- und Nachteilen der Hausbauweisen im ausführlichen Ratgeber.

Achten Sie bei der Wahl der Baustoffe daher auf die jeweilige Feuerwiderstandsklasse. Diese Brandschutzklassen teilen sich nach DIN 4102 wie folgt auf:

  • F30: Feuerhemmende Materialien mit einem Brandwiderstand von mindestens 30 Minuten
  • F60: Hochfeuerhemmende Materialien mit einem Brandwiderstand von mindestens 60 Minuten
  • F90: Feuerbeständige Materialien mit einem Brandwiderstand von mindestens 90 Minuten
  • F120: Hochfeuerbeständige Materialien mit einem Brandwiderstand von mindestens 120 Minuten
  • F180: Höchstfeuerbeständige Materialien mit einem Brandwiderstand von mindestens 180 Minuten

Diese Norm, die in Deutschland weit verbreitet ist, konzentriert sich auf Tragfähigkeit, Raumabschluss und Wärmedämmung. Sobald einer der drei Faktoren nicht mehr gegeben, ist der Feuerwiderstand des Baustoffs „gebrochen“. Darüber hinaus gibt es mit der europäischen DIN EN 13501 einen weiteren Anhaltspunkt für das Brandverhalten von Baustoffen. Diese Norm berücksichtigt zusätzlich den Strahlungsdurchtritt und die Stoßbeanspruchung von Materialien.

Beschäftigen Sie sich vor dem Bau also mit der Brennbarkeit verschiedener Materialien. Nicht brennbar sind beispielsweise Kies, Ziegel, Beton, Stahl, Glas und Baukeramik. Kork, PVC-Erzeugnisse und sind schwer entflammbar, während Holz, Dachpappen, Stroh und Pappe als normal bis leicht entflammbare Materialien gelten.

Tipps zur Brandvermeidung

Neben gut gewählten Baustoffen sollten Sie auch eine Rauchschutzvorrichtung einplanen. Dazu gehören unter anderem Türen, spezielle Vorhänge und andere Barrieren, die die Verbreitung von Rauch verhindern können. Indem Sie an strategischen Orten Rauchwarn- und Hitzemelder anbringen, können Sie eine eventuelle Rauchentwicklung schnell bemerken und direkt eingrenzen.

Lassen Sie darüber hinaus einen E-Check durchführen, sobald die Elektroinstallation Ihrer neuen Immobilie fertig ist. So lassen sich Kabelbrände vermeiden. Zudem können Sie mithilfe eines Blitzableiters die Gefahr für einen Brand reduzieren.

Die folgenden Tipps helfen dabei, weitere Gefahrenquellen für einen Brand zu vermeiden:

  • Achten Sie auf eine gute Belüftung von Elektrogeräten.
  • Vermeiden Sie den Stand-By-Modus.
  • Nutzen Sie nicht zu viele Geräte gleichzeitig, um eine Überspannung des Stromnetzes zu vermeiden.
  • Lagern Sie keine brennbaren Flüssigkeiten im Wohnraum.
  • Passen Sie bei überhitztem Fett gut auf, um einen Küchenbrand zu vermeiden.
Massive Dübelholzwände sorgen für hohen Schallschutz.

Schallschutz beim Hausbau

Neben dem Brandschutz sollten Sie beim Hausbau auch auf den Schallschutz achten. So lässt sich eine unnötige Lärmbelästigung vermeiden. Die DIN 4109 hilft dabei, den Schallschutz im Holzhaus und in anderen Häusern schon bei der Bauplanung zu berücksichtigen. Auch in der VDI-Richtlinie 4100 gibt es wichtige Vorschriften rund um den Lärm im Privatbereich.

Gemäß der Vorgaben müssen Trennwände in Wohnhäusern eine Schalldämmung von mindestens 53 Dezibel erreichen. Bei Reihenhäusern sind sogar 59 Dezibel vorgeschrieben. Dabei handelt es sich in etwa um die Lautstärke eines normalen Gesprächs, die bei 55 Dezibel liegt. Laute Musik erreicht oft bis zu 80 Dezibel. Je höher Ihr Schallschutz also ist, desto besser schützen Sie sich vor unerwünschten Geräuschen.

Wählen Sie dafür Baumaterialien und Maßnahmen, die die Schallwellenfortpflanzung vermeiden. Beispielsweise eignen sich ökologische Baustoffe wie Holz (Dübelholz) oder Bambus, die über eine sehr gute Rohdichte verfügen und somit den Luft- und Körperschall positiv beeinflussen.

Tipp: Verpflichten Sie Ihren Bauanbieter dazu, von Anfang an für einen ausreichenden Schallschutz gemäß DIN 4109 und VDI-Richtlinie 4100 zu gewährleisten. Verlangen Sie dazu auch einen Nachweis.

Quelle: Bio-Brandschutz

Tipps für den Bau eines schallgeschützten Gebäudes

Beim Thema Schallschutz ist zwischen Luftschall und Körperschall zu unterscheiden. Denn Schallwellen breiten sich über die Luft aus und stoßen dabei auf Objekte wie Glasscheiben oder Möbelstücke, die dann durch ihren Körperschall zur Schallwellenfortpflanzung beitragen, den Schall aber auch aufhalten können. Für den Bau eines schallgeschützten Gebäudes gilt es daher, den Schalldruckpegel von Materialien und räumlichen Aufteilungen zu ermitteln.

Die folgenden Tipps für den Hausbau helfen Ihnen dabei, den Schall zu reduzieren:

  • Wählen Sie lärmmindernde Baustoffe, die eine hohe Rohdichte haben und somit schwerer in Schwingung zu setzen sind. Dazu gehören Kalksandstein und Beton.
  • Holzhäuser können mit einer mehrschaligen Wand und Dämmschichten ebenfalls eine sehr gute Schalldämmung bieten.
  • Versehen Sie Geschossdecken mit einer Trittschalldämmung.
  • Schwimmender Estrich und elastische Bodenbeläge wie Kork, Linoleum oder PVC sind ebenfalls schallarm.
  • Ein Akustikputz bietet guten Schallschutz. Auch Schalldämmplatten aus Schaumstoff können schon im Bau die Schallübertragung zu reduzieren.
  • Achten Sie auf gut isolierte Fenster mit hohen Schalldämmwerten und mit schallfreien Rollläden.
  • Trittschall ist im Treppenhaus eine Herausforderung. Hier helfen Trittschallplatten und dicke Teppiche.
  • Verbessern Sie den Schallschutz zudem durch Einrichtungsmaßnahmen. Vorhänge, Schränke und große Polstermöbel reduzieren die Schallübertragung.

Tipp: In manchen Gegenden erhalten Sie eine finanzielle Förderung für den Schallschutz im Haus, der häufig auch mit Dämmmaßnahmen zur Energieeffizienz kombiniert werden kann.

FAQ zum Thema Brand- und Schallschutz

Wie sorge ich für Schallschutz im Treppenbereich?

Bringen Sie im Treppenbereich Schallabsorber an. Auch Teppich hilft dabei, die Akustik zu verbessern.

Warum sind meine Wände hellhörig?

Hellhörigkeit lässt sich oft mit der Bauweise erklären. Abgehängte Decken und ein neuer Trittschall im Fußboden können beim Schallschutz im Haus helfen.

Wie funktioniert Brandschutz in Mehrfamilienhäusern?

In Mehrfamilienhäusern müssen auch Keller, Treppenhäuser und Dachböden mit dem gleichen Brandschutz wie die Wohnungen ausgestattet sein. Zudem ist es teils untersagt, Gegenstände im Hausflur abzustellen.

Welche Brandschutzregeln gelten im Zweifamilienhaus?

Häuser, die nicht freistehen, müssen für all ihre tragenden Wände, Trennwände und Decken feuerhemmende Materialien der Brandwiderstandsklasse F30 aufweisen.

Was sind die Brandschutzvorschriften für Wohngebäude?

Wohngebäude sollten gemäß Brandschutzkonzept funktionssichere Rauchmelder, Löschdecken und Feuerlöscher aufweisen. Zudem sind Baumaterialien mit einer hohen Brandschutzklasse empfehlenswert.

Neuigkeiten aus dem Haushalt 2024 für den Hausbau

Gute Aussichten am Wohnungsmarkt für nachhaltige Gebäude aus Holz Der Bundeshaushalt 2024 verspricht einen entscheidenden Schritt in Richtung nachhaltigen Wohnungsbau. Mit einer zusätzlichen Milliarde Euro

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